Private Krankenversicherung

Als Selbstständiger, Freiberufler, Beamte oder Gutverdiener kannst du dich zwischen zwei Arten der Krankenversicherung entscheiden: Entweder bleibst du bei der gesetzlichen Krankenkasse freiwillig versichert oder du wechselst in die private Krankenversicherung. Im Nachfolgenden gehen wir detaillierter auf die private Krankenversicherung ein und erkläre dir, was du bei deiner Entscheidung bedenken solltest!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die private Krankenversicherung bietet dir eine hervorragende medizinische Versorgung und das zu einem leistungsgerechten Beitragssatz.
  • Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung kannst du in der privaten Krankenversicherung exakt die Leistungen absichern, die dir von wichtiger Bedeutung sind.
  • Allerdings steht die private Krankenversicherung nur Selbständigen, Freiberuflern, Beamten sowie Arbeitnehmern mit einem Einkommen über der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze zur Verfügung.

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Für wen und bis zu welchem Alter ist der Abschluss einer privaten Krankenversicherung sinnvoll?

Die private Krankenversicherung macht vor allem für folgende Personengruppen Sinn:

Arbeitnehmer mit gutem Gehalt

Arbeitnehmer, die mit ihrem Gehalt über die Jahresarbeitsentgeltgrenze von aktuell 64.350 Euro brutto (Stand 2021) kommen, können sich getrost privat versichern lassen. Die Beitragshöhe für die PKV hängt dabei allerdings nicht vom jeweiligen Gehalt ab, sondern vom Alter sowie vom Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und dem gewünschten Leistungsumfang.

Freiberufler und Selbstständige

Auch Menschen, die einer freiberuflichen Tätigkeit nachgehen oder selbstständig sind, können von den einkommensunabhängigen Beiträgen der privaten Krankenversicherung profitieren. Die Ersparnisse bei den Beiträgen wirken sich in dieser Personengruppe sogar gleich doppelt aus. Das liegt daran, dass Freiberufler und Selbstständige keinen Arbeitgeberzuschuss für die private Krankenversicherung erhalten.

Beamte

Für Beamte stellt der Abschluss einer privaten Krankenversicherung nahezu immer die bessere Wahl dar. Schließlich erhalten Berufstätige im Beamtenverhältnis staatliche Beihilfe und müssen demnach nur einen geringen Teil der möglichen Krankheitskosten mit einer privaten Krankenversicherung abdecken. In der gesetzlichen Krankenkasse hingegen müssten Beamte den vollen Beitrag zahlen.

Wissenswert: Denkst du über den Eintritt in die private Krankenversicherung nach, solltest du dies im besten Fall bis zu einem Alter von etwa 45 Jahren tun. So ist noch ausreichend Zeit, um im jeweiligen Tarif Rückstellungen für das hohe Alter anzusparen.

Das sollte die private Krankenversicherung mindestens leisten!

Der größte Vorteil der privaten Krankenversicherung liegt natürlich darin, dass du dir genau den Tarif aussuchen kannst, der aufgrund seiner Leistungen/ Behandlungen am besten zu dir passt. Die Leistungen, die im Vertrag vereinbart sind, bleiben für die gesamte Vertragslaufzeit garantiert. Etwaige Leistungskürzungen sind ausgeschlossen. Ebenso gilt aber auch: Was nicht im Vertrag vereinbart ist, wird nicht bezahlt!

Um entscheiden zu können, ob dir eine bestimmte Leistung wichtig ist, solltest du dich vorab mit den einzelnen Vertragsklauseln beschäftigen und diese zu verstehen lernen – Oder du holst deinen Versicherungsmakler mit dazu. Als kleine Hilfestellung findest du im Nachfolgenden eine Übersicht über alle besonders wichtigen Leistungen der privaten Krankenversicherung.

Unverzichtbare Leistungen

Arzthonorare: Da die deutschen Ärzte nach der sogenannten Gebührenordnung für Ärzte, kurz auch GOÄ – bei Zahnärzten GOZ, abrechnen, solltest du darauf achten, dass deine private Krankenversicherung mindestens den Regelhöchstsatz erstattet. Im Optimalfall kommt die Versicherung natürlich für den Höchstsatz auf. Von Tarifen, die weniger als den Regelsatz erstatten, solltest du unbedingt absehen.

Wichtig: Falls du dich gerne im Ausland aufhältst, solltest du gegen einen kleinen Aufpreis außerdem vereinbaren, dass die Kostenübernahme nicht auf deutsches Niveau begrenzt ist. Anderenfalls bleibst du im Ausland schnell auf den deutlich höheren Kosten sitzen.

Arztwahl: Die sogenannten Hausarzttarife schreiben vor, dass du immer zuerst deinen Hausarzt aufsuchen musst (Primärarztprinzip). Bei der freien Arztwahl hingegen kannst du dich direkt nach einem Facharzt deiner Wahl umsehen. Solltest du im Falle eines Krankenhausaufenthaltes die Behandlung durch einen Chefarzt vorziehen, musst du die privatärztliche Behandlung auf Station mitversichern.

Medikamente: Werfe einen Blick auf Klauseln hinsichtlich möglicher Selbstbehalte oder Erstattungsbeschränkungen. Im Optimalfall sind die Zahlungen für Medikamente auch nicht auf sogenannte Nachahmer-Präparate (Generika) beschränkt.

Hilfsmittel: Um körperliche Defizite bestmöglich auszugleichen, bedarf es manchmal spezieller Hilfsmittel. Unter diese Kategorie fallen zum Beispiel Beatmungsgeräte, Prothesen, Rollstühle, Brillen, Blindenhunde und Co. Solltest du irgendwann mal auf Hilfsmittel angewiesen sein, möchtest du diese verständlicherweise auch in möglichst hoher Qualität erstattet bekommen. Achte deshalb darauf, inwieweit diese von der privaten Krankenversicherung erstattet werden. Möglicherweise gibt es je nach Versicherungsgesellschaft prozentuale oder preisliche Erstattungsbegrenzungen. Einige Versicherer hingegen kommen lediglich für einfache Ausführungen auf.






    Zahnleistungen: Die Bedingungen der privaten Krankenversicherung unterscheiden sich zwischen Zahnbehandlung, Zahnersatz sowie Kieferorthopädie. Hin und wieder gibt es für jeden Bereich gesonderte Regeln und Erstattungshöhen. Werfe demnach zuerst einen Blick auf die sogenannte Zahnstaffel. In den ersten Jahren nach Versicherungsbeginn begrenzt sie die Leistungen meist auf einen bestimmten Höchstbetrag – üblich ist eine Dauer von 3 bis 5 Jahre. Am besten achtest du bei deinem gewählten Tarif darauf, dass die Zahnstaffelung bei einem Unfall nicht zum Tragen kommt. Zu guter Letzt solltest du natürlich auch noch einen Blick auf die Erstattungshöhen von Zahnbehandlungen und Zahnersatz werfen. Besonders gute Tarife übernehmen in diesen Bereichen bis zu 90 Prozent.

    Wie verändern sich die Beiträge im Alter?

    In der privaten Krankenversicherung werden die Beiträge durch sogenannte Alterungsrücklagen möglichst stabil gehalten. Dabei sparst du als Versicherungsnehmer in jungen Jahren mit einem Teil deiner gezahlten Beiträge Rückstellungen für eventuell höhere Kosten im Alter an. Die private Krankenversicherung kalkuliert diese Alterungsrücklagen so, dass sie gemeinsam mit den anfallenden Zahlbeträgen bis zum errechneten Endalter des Versicherungsnehmers sämtliche Kosten abdecken.

    Darüber hinaus sind die Versicherungsgesellschaften seit Januar 2000 dazu verpflichtet, einen gesetzlichen Zuschlag in Höhe von 10 Prozent des eigentlichen Beitrages zu erheben. Dieser wird in der Regel bis zum Eintreten des 60. Lebensjahres erhoben und soll in erster Linie die hohen Kosten des medizinischen Fortschrittes ausgleichen. Ab einem Alter von 65 Jahren wird der angesparte Zuschlag inklusive Zinsen für die Stabilisierung des monatlichen Beitrages verwendet. Ebenso wird mit diesem Zuschlag versucht, die Beitragserhöhungen möglichst gering zu halten.

    Können auch Kinder privat krankenversichert werden?

    Kinder können dann privat krankenversichert werden, wenn die Eltern dies wünschen. Das gilt auch dann, wenn das Kind bei einem gesetzlich versicherten Elternteil kostenfrei mitversichert werden könnte.

    Mit der privaten Krankenversicherung hast du die Möglichkeit, für dein Kind einen hochwertigeren Schutz als in der gesetzlichen Krankenkasse abzuschließen. Allerdings gilt zu bedenken, dass es in der privaten Krankenversicherung keine kostenfreie Familienversicherung gibt, wie du es sonst von der gesetzlichen Krankenversicherung kennst. Demnach fällt pro Kind ein eigener Beitrag an. Dieser ist jedoch deutlich niedriger angesetzt als bei einem Erwachsenen.

    Ist nur eines der Elternteile privat versichert, kann es vorkommen, dass das Kind unter bestimmten Umständen auch privat versichert werden muss. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der privat versicherte Elternteil mehr verdient und sein Einkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt.

    Welche Vorteile bringt der Wechsel in die private Krankenversicherung mit sich?

    Nach dem Abschluss einer privaten Krankenversicherung wartet auf dich ein hochwertiger Versicherungsschutz, der weit über den gesetzlichen Standard hinausgeht.

    Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick*:

    • Einkommensunabhängige Beiträge
    • Chefarzt-Behandlung
    • Ein- oder Zweibettunterbringung im Krankenhaus
    • Freie Arztwahl
    • Deutlich kürzere Wartezeiten
    • Bei Arzt-Honoraren sind Erstattungen von Höchstsätzen meist garantiert und darüber hinaus möglich
    • Erstattung sämtlicher medizinisch notweniger und ärztlich verordneter Medikamente

    *Die ebenaufgelisteten Vorteile können je nach gewähltem Tarif und Versicherer ein wenig variieren.

     

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