Betriebshaftpflicht

Für Unternehmen, Gründer und Freiberufler zählt die Betriebshaftpflicht zu den wichtigsten Versicherungen zur Absicherung von Personen- und Sachschäden. Schließlich haftest du hier in Deutschland ohne vorhandene Police grundsätzlich völlig unbegrenzt von deinem Gesamtvermögen für etwaige Schäden, die du selbst oder deine Mitarbeiter verursachen. Exakt aus diesem Grund ist eine Betriebshaftpflichtversicherung vor allem für Unternehmen unabdingbar. Näheres zur Betriebshaftpflicht findest du im Nachfolgendem.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In der Betriebshaftpflicht ist nicht nur der Betrieb, sondern auch alle dazugehörigen Mitarbeiter abgesichert. Daher ist die Betriebshaftpflichtversicherung sehr zu empfehlen.
  • Die Betriebshaftpflicht bietet dir und deinem Unternehmen eine optimale Absicherung gegen die häufigsten Schäden in deiner Branche.
  • Bei der Tarifauswahl solltest du darauf achten, dass die Betriebshaftpflicht individuell auf dich, dein Unternehmen und auf deine Bedürfnisse angepasst ist. Es sollten alle für dich relevanten Leistungsbausteine inbegriffen sein.

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Was ist eine Betriebshaftpflicht überhaupt?

Wie du es von der privaten Haftpflichtversicherung schon kennst, übernimmt auch die Betriebshaftpflicht typische Haftpflichtrisiken. Dabei konzentriert sich der Versicherungsschutz der Betriebshaftpflicht in erster Linie auf Risiken, die im Rahmen der betrieblichen Tätigkeiten von Unternehmen und Selbstständigen entstehen. Demnach kommt die Versicherung zwei wichtigen Aufgaben nach:

  • Sie springt dann ein, wenn durch einen Schaden eine sogenannte Schadensersatzforderung entsteht.
  • In diesem Fall stellt sie einen passiven Rechtsschutz dar, um unberechtigte Ansprüche Dritter bestmöglich abzuwehren.

Die Betriebshaftpflichtversicherung wird also nicht pro Person, sondern stets für ein ganzes Unternehmen abgeschlossen. Der große Vorteil daran ist, dass nicht nur du als Unternehmensinhaber, sondern auch deine Mitarbeiter, Praktikanten und Co. mitversichert sind.

Warum ist die Betriebshaftpflicht für Unternehmen und Selbstständige von so wichtiger Bedeutung?

Vorab gilt zu wissen, dass die Betriebshaftpflicht in den meisten Fällen nicht verpflichtend ist. Dennoch ist sie für Unternehmen und Selbstständige unverzichtbar. Warum? Ganz einfach: Ein möglicher Schaden lässt sich zu keiner Zeit vollständig ausschließen und somit kann es schnell zu hohen Schadensersatzforderungen durch Kunden oder Dritte kommen. Die daraus resultierenden finanziellen Folgen bewegen sich nicht selten in Millionenhöhe. Eine Existenzgefährdung deines Unternehmens ist demnach nicht ausgeschlossen. Um solchen Gefahren von vorneherein optimal vorzubeugen, ist eine betriebliche Haftpflichtversicherung unverzichtbar.

Zudem gibt es auch einige Fälle, in denen die Betriebshaftpflichtversicherung freiwillig ist, aber die Berufshaftpflichtversicherung gesetzlich verpflichtend ist. Einige bestimmte Berufsgruppen benötigen also eine derartige Versicherung, um überhaupt erst eine gewerbliche Zulassung zu erhalten. Hierzu zählen zum Beispiel Menschen, die einer Tätigkeit mit besonders hohen betrieblichen Risiken nachgehen. Hierunter fällt beispielsweise der Steuerberater, denn macht er einen Fehler, kann dies für den Mandanten mit erheblichen Vermögensschäden verbunden sein. Gleiches gilt für Apotheker, die ein Medikament falsch entsorgen – In diesem Fall sind mögliche Umweltschäden zu befürchten.

Welche Arten von Schäden werden durch die Betriebshaftpflicht abgedeckt?

Grundsätzlich kann man zwischen drei Arten von Schäden unterscheiden, die gerade in Unternehmen gehäuft auftreten und demzufolge durch eine betriebliche Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Hierzu zählen folgende:

  • Personenschäden
  • Sachschäden
  • Vermögenschäden (zumeist allerdings nur unechte)

Kommt es zu einem Schaden an einer dritten Person oder an einem Gegenstand, der einer dritten Person gehört, so musst du als Verursacher und Unternehmensinhaber für den entstandenen Schaden und dessen eventuelle Folgen bezahlen. Hierzu zählen unteranderem auch Vermögensschäden. Hiervon spricht man zum Beispiel dann, wenn einem deiner Kunden durch einen Fehler ein finanzieller Nachteil entstanden ist. Allerdings gilt zu bedenken, dass echte, also direkte Vermögenschäden in den meisten Betriebshaftpflichtversicherungen ausgenommen sind.

Die unterschiedlichen Arten der Betriebshaftpflichtversicherung

In der Regel weisen die unterschiedlichen Betriebshaftpflichtversicherungen dieselben Grundzüge auf, indem sie das Unternehmen gegenüber Personen-, Sach- und unechten Vermögensschäden absichern. Allerdings solltest du bedenken, dass es ja nach Tarif und Versicherungsgesellschaft große Unterschiede im Hinblick der inbegriffenen Leistungen gibt. Wichtig ist, dass die branchenspezifischen Leistungen optimal zu deinem eigenem Unternehmen passen, denn nur so ist dein Unternehmen bestens gegen die Risiken im Unternehmensalltag abgesichert. Am besten wendest du dich an einen versierten Versicherungsmakler, denn er kann dank seiner Vielfalt an Gesellschaften genau die Betriebshaftpflicht herausfiltern, die am besten auf dich und dein Unternehmen zugeschnitten ist. So musst du dich nicht erst mühsam durch den Versicherungsdschungel kämpfen, denn mittlerweile gibt es für nahezu jede Branche und jeden Beruf unzählige Tarife, sodass man schnell den Überblick verlieren kann. Es gibt zum Beispiel spezielle Betriebshaftpflichtversicherungen für:

  • Freiberufler
  • Apotheken
  • Landwirtschaft
  • Makler
  • Pflegeheime
  • v. m.

Wie berechnen sich die Beiträge zur Betriebshaftpflicht?

Für die Berechnung der Beiträge sind unterschiedliche Faktoren ausschlaggebend. Hierzu zählen folgende:

  • Die Mitarbeiteranzahl
  • Die Inhaberanzahl
  • Dem Vorjahres Jahresbruttoumsatz
  • Der Bruttojahreslohnsumme
  • Die Betriebsart bzw. die Art der jeweiligen Unternehmenstätigkeit
  • Die Menge der gewünschten Zusatzbausteine
  • Die Selbstbeteiligungshöhe






    Wie hoch sollte die vereinbarte Decksumme sein?

    Wir empfehlen dir die Decksumme so zu kalkulieren, dass sie problemlos für den größtmöglichen Schadensfall und die damit verbundenen Kosten für die Schadensregulierung aufkommen kann. Allgemein gilt eine Versicherungssumme von mindestens drei Millionen Euro als möglicher Basisschutz. Sollten du und deine Mitarbeiter allerdings mit besonders teuren Geräten arbeiten oder kostspielige Dienstleistungen anbieten, ist eine höhere Decksumme empfehlenswert, denn schließlich können hier im Schadensfalls enorm hohe Kosten entstehen. Grundsätzlich solltest du die Höhe deiner Deckung nie zu knapp wählen, denn anderenfalls musst du im schlimmsten Fall mit deinem gesamten Betriebsvermögen haften.

    Muss ich mit einer Wartezeit rechnen?

    Nein, sobald du die Betriebshaftpflicht abgeschlossen hast und der vereinbarte Versicherungsbeginn eintritt, greift der Versicherungsschutz. Eine Wartezeit, wie du es vielleicht von der privaten Krankenzusatzversicherung kennst, gibt es bei der Betriebshaftpflichtversicherung glücklicherweise nicht.

    Gibt es eine Alternative zur Betriebshaftpflichtversicherung?

    Eine Alternative wäre womöglich einfach keine Versicherung abzuschließen. Allerdings solltest du in diesem Fall unbedingt bedenken, dass dein Unternehmen ohne bestehende Versicherung unbegrenzt für sämtliche Schäden haftet. Exakt aus diesem Grund stellt die Entscheidung gegen eine derartige Versicherung keine wirkliche Alternative dar.

    Gibt es Rabatte für Existenzgründer?

    Grundsätzlich ja, allerdings können diese je nach Versicherungsgesellschaft unterschiedlich hoch ausfallen. Einige Versicherer bieten für Existenzgründer Rabatte an, die in Form von jährlich fallenden Preisnachlässen gestaltet sind. Dank dieser praktischen Vorgehensweise sind Existenzgründer gerade in der Anfangsphase deutlich weniger belastet. Einige wenige Versicherungsgesellschaften bieten Existenzgründern sogar einen sogenannten Schadensfreiheitsrabatt. Das heißt: Je länger kein Schaden vorliegt, desto höher fällt der Rabatt aus.

    Wann kann ich meine bestehende Betriebshaftpflichtversicherung kündigen?

    Die meisten Betriebshaftpflichtversicherungen werden mit recht kurzen Laufzeiten abgeschlossen. Üblich sind zumeist Jahresverträge, die sich automatisch um ein weiteres Jahr verlängern, wenn der Versicherungsnehmer nicht 3 Monate vor Ablauf kündigt. Hin und wieder werden aber auch längere Laufzeiten von bis zu 3 Jahren vereinbart. Wir schließen zu 98% Jahresverträge mit unseren Kunden.

     

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